Derbysieger SVK

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9. Spieltag/ 20.09.2016

Lampen 2 vs. SV Stuttgarter Kickers 1:3

Zuschauer: 1.765

0:1 Tunjic (3.)
0:2 Tunjic (14.)
1:2 Wanitzek (45. FE)
1:3 Sene (69. FE)

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Angesichts der unverantwortlich frühen Anstoßzeit (17.30 Uhr/ Dienstag) stand ein ziemlich sportlicher Zeitplan der Anreise bevor. So wollte ich das Thema „Kartenkauf“ nach Möglichkeit vorher erledigen, denn man weiß ja nie, ob die Vorstädter überhaupt ein zweites Kassenhäuschen öffnen. Schwer zu sagen, wie viele Bock auf dieses Derby haben und dann steht man da und steht und das Kickers-Kids-Club-Mitglied fängt zu drämmeln an und der vor einem kann sich nicht entscheiden und die Kassenhausaushilfe kann nicht rausgeben und das Spiel hat bereits begonnen. Nö keine Lust auf sowas, also Karten im Vorverkauf besorgen.

 

Kaufe ich die Karten bei den Kickers zahle ich für Kinder den vollen Preis (weil nur Vollzahlertickets da sind) und eine weitere Gebühr und hoch zur Geschäftsstelle muss ich auch noch. Wie wäre es, quasi um die Ecke, fix in der Mittagspause zum „Fan-Shop“ der „Gastgeber“ zu fahren und dort zwei Karten zu erstehen? Probieren wir es. Ganz Schlaue werden jetzt einwenden, dass das nicht „Fan-Shop“ heisst, sondern „Fan-Center“. Is Recht. Einen regulären Parkplatz gibt’s natürlich keinen, also Tempo. Im „Center“ selbst herrscht gähnende Leere. Ein überdimensionierter Verkaufstresen ist nur unter Überwindung der vom Flughafen bekannten Absperrbänder (korrekt heisst das wohl Personenleitsystem mit Gurtpfosten) zu erreichen und ich darf mir aussuchen, welche der geschätzt acht Kassen tatsächlich in Betrieb ist. Das Personal – vier Frauen – wühlt in hunderten offenen Kartons chinesischer Herkunft. Aller möglicher und unmöglicher Schnickschnack in rot-weiß lässt das Auge schmerzen, von den Preisforderungen ganz abgesehen, aber das ist ja woanders auch nicht besser.

 

Ich suche mir natürlich nichts aus, sondern warte geduldig an einer der Kassen. „So bitteschön.“ „… zwei Karten für das Spiel vom VfB 2.“ Kurzer Blickkontakt zwischen zwei der vier Damen. Ich versuche zu repetieren, ob ich mich eventuell versprochen hätte und „KSC“ oder „Kickers“ statt na ihr wisst schon sagte. „Kannst Du machen, ganz normal.“ lautet das Ergebnis des gemeinsamen Denkprozesses. „Für welches Spiel?“ „Gegen die Stuttgarter Kickers.“ Bringe ich mit durchgedrücktem Rücken hervor. „Da muss ich gucken, wann das ist.“ „Nächste Woche Dienstag.“ greife ich das Ergebnis vorweg, aber sie will es selbst mit eigenen Augen in ihrem Bestellprogramm finden. „Ja, am Dienstag, den 20.09.“ Ich nicke und gebe weitere Hinweise auf das, was ich käuflich bei ihr zu erwerben gedenke: „zwei Karten für die Tribüne, ein Vollzahler, ein Ermäßigter im E6.“ Sie öffnet den virtuellen Sitzplan der Haupttribüne, wie geheißen Block E6 und: alles grau – nicht buchbar. Das gleiche Spiel im E5. Achherje denke ich ,,komm extra hierher und dann sowas“. „E3“ mein letzter Versuch: alles grün. Is ja klar, wird mir dann bewusst: E6 und E5 ist ja für die Blauen reserviert. Gemeinsam versuchen wir heraus zu finden, wo jetzt vorne und mittig sei. „Die beiden da.“ „Gut. Und sie sind Mitglied?“ „Ja“ sag ich „aber nicht beim VfB.“ Hoppla, jetzt ist sie aber etwas erstaunt, nickt, weil dann gibt’s ja nur noch die Möglichkeit zwei: „Aber sie haben eine Dauerkarte?“ Jetzt lass ich das mit „bei einem anderen Verein“, hat sie eh nicht verstanden, was ich zwischen den Zeilen sagen wollte und womöglich gibt’s dann für mich gar nicht zu kaufen. Ich verneine und erläutere mein Ermäßigungsbegehren mit dem Alter des künftigen Karteninhabers."Aha." und guckt nicht gerade wie bei der Zeugnisübergabe für Abiturienten. „Wie geht das? Kommst Du mal.“ Jetzt muss die erfahrene Ticket-Verkäuferin eingreifen. Klick klick klick und die Blankokarten in den Drucker. Der braucht eine Ewigkeit, bis er sich aufgewärmt hat. „Das wird was.“ denke ich noch und überreiche voller Dankbarkeit meine Euros. Schnell raus, sonst wird es richtig teuer, wenn der Abschleppwagen mein Gefährt samt seines Stuttgarter Kickers Kennzeichenhalters an den Haken nimmt.

 

 

Der E3 war dann zu 85 Prozent in blauer Hand, so dass wir getrost unsere Vereinsfarben präsentieren konnten. Vor einer Derby-Minus-Kulisse von 1.765 Zuschauern reichte den Kickers eine sehr gute und erfolgreiche Anfangsviertelstunde. Spätestens nach dem verwandelten Foulelfmeter konnten wir in aller Ruhe und Gemütlichkeit wahlweise dem Spiel oder dem Gewusel und Gehabe auf der Auswechselbank der Gastgeber verfolgen. Mal ganz nett, aber zu Hause- sprich im E6 – ist doch am Besten.    

 

eier links, einer rechts, einer in die Mitte
eier links, einer rechts, einer in die Mitte
Noch Fragen bzgl. "die Farben der Stadt"?
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