R6

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Spieltag 20/ 14.12.2013

Stuttgarter Kickers vs. SV Wehen Wiesbaden 2:0

Zuschauer: 2.670

1:0 Marchese (35. FE)

2:0 Soriano (39.)

 

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Ein feines Gespür für wichtige Ereignisse bewiesen die 2.670 Zuschauer an diesem nasskalten Dezembertag. Der Präsident feierte Geburtstag, Daniel Engelbrecht verkündete seine baldige Rückkehr und die Kickers schossen im sechsten Heimspiel in Folge die Gäste „aus der Stadt“. Wie wichtig dieser Sieg war, zeigt ein Blick auf die Tabelle, in der wir wie festgenagelt auf der 18 verharren. Der Anschluss an das Mittelfeld ist allerdings wieder einmal hergestellt.

 

 "Erneut sind wir erst wach geworden, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war" haderte Wiesbadens Sportdirektor Feichtenbeiner nach dem Spiel. Stimmt. Die hellwachen Kickers lieferten eine der besten Halbzeiten dieser Spielzeit ab. Jeder durfte sich ungestört an zahlreichen Angriffen aufs Wiesbadener Gehäuse beteiligen. Enzo Marchese (großes Lob) wirbelte die harmlosen Wiesbadener gehörig durcheinander. Einzig den dribbelstarken  Jänicke (Ex-Rostocker) galt es im Auge zu behalten. Zwar konnte er im Halbschlaf zwei Blaue düpieren, scheiterte dann aber an der Fußabwehr von Torwart Krauß („eine klasse Leistung“). WW-Innenverteidiger Wiemann (Ex-Rostocker) war das Tempo viel zu hoch, der Platz viel zu rutschig und überhaupt. Es war nicht sein Tag. Glück für die Blauen, dass der (Achtung 6 x R!) Referee René Rohde (Rostock) richtig reagierte und nach Wiemanns beherztem Schubser gegen Calamita zum Elfmeterduell bat. Im Laufe des Spiels ging mir die ewige Pfeiferei mit den permanenten Belehrungen durch den Schiri zwar mächtig auf den Zeiger, aber immerhin hat er seine Linie bis zum Ende durchgezogen: „Hände weg oder ich pfeife!“.

 

Vier Minuten später: Marchese, Müller (Sonderlob, aber Schuhwahl überdenken), Soriano - das sah aus wie ein Trainingsspiel in der Halle. „Die Rot-Schwarzen sehen hier heute keinen Stich“, das trügerische Gefühl der Siegesgewissheit machte sich zur Halbzeit breit.  

 

Mit amerikanischen Volksweisen á la „White Christmas“ in der Pause bereitete der Stadionmusikmacher dem Meister Röhrich eine kleine Freude. Der Glühweinkonsum erreichte seinen kurzen Saisonhöhepunkt. Außerhalb der Waldau hatte sich das Rad der Geschichte indes ein Stückchen weiter gedreht: die Chinesen sind auf dem Mond gelandet und haben einen „Jadehasen“ entladen. So etwas kann verunsichern, denn wer weiß schon, was die Chinesen tatsächlich bezwecken und was ist wohl ein „Jadehase“?

 

Statt des Mondes kam jetzt die Sonne raus und blendete die Blauen frontal. Dies ließ den Eindruck entstehen, als ob die Gäste jetzt erstarkt wären. Aber wenn das der Zustand sein soll, den Sportdirektor Feichtenbeiner als „wach“ bezeichnet, fand ich es eher sch-wach. Ein Hinterhaltsschuß an den  Außenpfosten und einmal lenkt Krauss den Ball minimal an das Lattenkreuz ab, aber sonst? Nichts was mich im Laufe der zweiten 45 Minuten irgendwie beunruhigte. Spannend wurde es gelegentlich, wenn ein oder mehrere Spieler auf dem rutschigen Geläuf keinen Halt fanden. 

 

Auf Polizeischutz durften/ mussten wir heute übrigens verzichten. Vermutlich galt es die Schweizer Invasion auf dem innerstädtischen Weihnachtsmarkt und Horden von Taschendieben von harmlosen Glühweintrinkern, Pyramidenkäufern und „ich will nichts kaufen, muss hier einfach nur durch“-Leuten zu trennen und das am besten unauffällig. „Die paar Leute auf der Waldau kommen auch so klar.“ Richtig, wir hatten einen schönen Tag. Auf die Blaue!

ist dem "Jadehasen" nicht unähnlich
ist dem "Jadehasen" nicht unähnlich
schwarzer Bus, schwarzer Tag
schwarzer Bus, schwarzer Tag
blauer Block
blauer Block
rote Linien
rote Linien
die Angst des Tormanns beim Elfmeter
die Angst des Tormanns beim Elfmeter
Heimsiegserie
Heimsiegserie
Quelle: Stadionheft
Quelle: Stadionheft