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Spieltag 5/ 24.08.2013

F.C. Hansa Rostock vs. SpVgg Unterhaching 0:1

Zuschauer 10.400

0:1 Bichler (7.)

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Hansa Rostock. Muss ich mehr sagen bzw. schreiben? „Hier fegt noch ein richtiger Sturm über's Gras und es verbindet uns was.“ so heisst es in der Hymne, die das Stadion den auflaufenden Mannschaften entgegen brüllt. Eine proppenvolle Stehtribüne hinterm Tor – die Süd mit den bekannten Bannern der Suptras, Vorpommern-Mob, Wolgastä usw.. Der Rest des Stadions ist zumindest aufgestanden und präsentierte den Schal. Das hat doch immer noch was von Bundesliga. Und diese Bundesligazeiten sind es, die hier alle verbinden, denn das waren noch Zeiten: Arvidsson, Paule Beinlich, Dowe, Lange, Pagel, Lantz, März, Schlünz, Schober, Weilandt, Zalli Zallmann, Biene Majak Fussballgott 83., Zacher, Reinders, Neuville, Rehmer, Max, Bräutigam, Piecke, Barbarez, Breitkreutz, Baumgart, Akpoborie, Schalli Chalaskiewicz und so weiter.      

Bekanntermaßen besteht eine in mehr oder weniger fanfreundschaftlicher Verbundenheit zu den Kickers aus Stuttgart, auch wenn hier immer noch gilt: AFDFCH. Alles Für Den F.C. Hansa.

Küstenwetter erwartete uns. Sonnenschein, ein paar Wölkchen und immer Wind. Uns, weil ich diesmal nicht allein, sondern mit meinem Filius ins Stadion ging. Ohne Karte - kein Eintritt. Die Kartenhäuschen waren gut besucht, doch 25 Minuten Wartezeit ließen uns etwas nervös werden. Zeit sich umzusehen. Ein aussagekräftiges Tattoo an den Waden eines Kartenkäufers: „Hansa“ auf der einen und „Rostock“ auf der anderen. Das passt. Was würde der Tattoowierer vorschlagen, wenn der Text stattdessen „Stuttgarter“ und „Kickers“ lauten soll. „Stuttgarter“ ist deutlich länger als “Kickers“. Ein „SV“ davor zu setzen, ist auch keine Lösung und den Schriftzug über die Kniekehle zu verlängern wohl auch nicht. Ergo: SVK-Tattoos gehen nicht an die Waden.

Sommerzeit ist die Paradezeit der verschiedensten Fan-, Mannschafts- und Spielertrikots. Dem Filius habe ich noch schnell das aktuelle Trikot erstanden. Sozialisation in Sachen Fußball war angesagt und da darf man nicht zimperlich sein, auch wenn sich der Preis nicht auf Anhieb erschließt. Noch einen Seidenschal dazu, der Kaufrausch hatte uns erfasst. Irgendwann musste ich dann die Eigentumsverhältnisse in Sachen Seidenschal klären, denn künftig soll er mich begleiten.

Im Stadion sahen wir dann eine Kombination, die es so doch niemals gab. Hansa Trikot und hinten als Name: “Helmer“. Den hätte es damals nie gebraucht - siehe oben bei den goldenen Zeiten.

Die „Bankname“-Arena ist das, was man unter einer Arena zu erwarten hat. Ein gleichgestaltetes rundumtribüniertes Stadion. Daneben wirkt das Waldau-Stadion wie ein zusammengestückeltes 80er-Jahre Relikt. Ist es ja auch irgendwie. Der schöne Ostseewind blieb draussen und im  Familienblock knallte die Sonne. Selbst schuld, wer bei Kartenkauf einfach „irgendwas auf der Osttribüne“ verlangt und auch noch ein Kind für lau mitnehmen will. Ganz klar wo der landet: im Familienblock. Noch nie haben wir eine Wolke so sehr herbeigesehnt. Plastestühle und Beton sind eine ungute Melange, vor allem, wenn man den überdachten B-Block gewohnt ist. 

Verheissungsvoller Auftakt der Akteure. Zu diesem Zeitpunkt beteiligten sich auch die Gäste noch am eigenen Offensivspiel und spielten sich für eine Minute in einen derartigen Rausch, dass Hansa mal machen ließ und das Gegentor kassierte. Ob es dann im weiteren Spielverlauf 10 oder 13 Chancen für Hansa waren-geschenkt. Das Weichkochen des Gegners funktionierte nicht. Versenkt wurde heute keiner. Die Begeisterung des Filius hielt sich in Grenzen. Sonnenstichgefährdet verließen wir nach Spielschluss das Stadion.

Auf dem Rückweg zum Auto fiel mir eine schön gestaltete Heckscheibe ins Auge. Zack Foto. Plötzlich höre ich hinter mir: „10 Euro“. Eine sonnenbebrilltes Trio schätzungsweise Anfang 20. Weiblich. 10 Euro? Was sollte 10 Euro kosten? Der Heckscheibenaufkleber, das Fotografieren derselben und gar eine ganz andere Leistung? Man(n) kann nie wissen, was hier ortsüblich ist, dachte ich. Mein Stirnrunzeln wurde einfach weggelacht. „Iss schon gut“ flötete es mir entgegen. Verdattert vergas ich sogar die Scheibe zu loben. Wenig später Richtung Tierpark begegneten wir dem Werbeträger nochmal im Stau. Alle drei wischten und drückten auf ihren Androidgeräten herum. „Stell Dir vor, da war so ein Typ, der hat mein Auto fotografiert und auf mein 10 Euro-Angebot ….“