Stadtderbysieger

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33. Spieltag/ 18.04.2015

Stuttgarter Kickers vs. Bad Cannstatt  II 2:1

Zuschauer: 8.100

0:1 Berko (3.) 

1:1 Marchese (34.)

2:1 Fischer (83.)

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Das Spiel gegen die Kickers scheint unseren „Freunden“ aus der Vorstadt derart wichtig zu sein, dass man gar nicht erst versucht, ernsthaft einen anderen Eindruck zu vermitteln. Bereits im Hinspiel rüstete man kräftig auf. Was damals auf „dem Modderplatz von Aspach“ – um mal wieder meinen Stadion-Hintersteher zu zitieren -  erfolgreich war, verlief sich diesmal im Sand bzw. Rasen der Waldau. Gibt man sich in den Wochen vor dem kleinen Derby noch experimentierfreudig und probiert diese oder jene Aufstellung und taktische Variante aus, so zaubert man dann zum Zwecke der „Spielpraxisgewinnung“ Namen und Kundschaft hervor, die dereinst die deutsche Fußballmeisterschaft erobern sollten, sich dann aber verletzten oder derart außer Form gerieten, dass sie einen Bruchteil ihres fürstlichen Salärs in der Nachwuchsmannschaft abzuarbeiten hätten. Einige nutzen dies Bewährungschance (Didavi), andere passen sich dem Niveau der Umgebung an (Rausch, Leitner). Torschütze Berko hat – vermutlich nicht erst durch sein Tor – das Interesse von Sportdirektor Zeyer geweckt. Wer sich aber wie er nach seinem Treffer derart exaltierten Jubelarien hingibt, den kann ich mir momentan nur schwer im blauen Hemd vorstellen.

 

Jetzt ist aber genug von Problemen, die zum Glück nicht unsere sind. Vor dem Spiel hatte ich ein ganz ungutes, aber wie sich herausstellte falsches Gefühl, was den Ausgang anbetrifft. Nachdem Hansa am Freitag in Unterhaching den vorzeitigen Nichtabstieg verpasste, ich mit ansehen musste, wie St. Pauli in der 90. der Siegtreffer gelang, machte ich bereits nach drei Minuten Spielzeit gedanklich einen Haken an diesen Spieltag. Was sollte noch kommen? Wird es so übel wie im Hinspiel? Aufstieg heute vergeigt – ausgerechnet gegen die?

 

Das Spiel pendelte sich so ein. Hüben wie drüben einige Chancen und zum Glück alsbald der Ausgleich. Die beste Phase des Spiels begann nach einer knappen Stunde und endete schließlich im umjubelten Siegtreffer von Fischer. Weder Tashchy und Grüttner auf der einen, noch Baumgärtel oder Edwini-Bonsu auf der anderen Seite gelang es, die sich bietenden Chancen zu verwerten. Edwini-Bonsu hatte bis zu seinem Sololauf durch die halbe rote Hintermannschaft an seine eher mäßigen Leistungen angeknüpft und sich quasi selbst und im Alleingang geweckt. Plötzlich versprühte er ein Esprit und eine Energie, die sich dann in eine perfekte Vorlage für Fischer entlud. Nach seinem Tor dachte ich dann an den Anfang und lies mit einem breiten Grinsen den Spielverlauf vor meinem inneren Auge  „Paroli laufen“ und genoss die verbleibenden sechs Minuten in vollen Zügen.

 

nach dem Genuss eines "Schräglage"-Biers entstehen häufig Bilder ....
nach dem Genuss eines "Schräglage"-Biers entstehen häufig Bilder ....