------------------------------------------------------------------

37. Spieltag/ 16.05.2015

Stuttgarter Kickers vs. FC Rot-Weiß Erfurt e.V.  0:0

Zuschauer: 4.730

-----------------------------------------------------------------


Fern der schwäbischen Waldau-Festung gab es in den Weiten des Fußball-Ostens nicht viel zu holen. Niederlagen in Rostock –wer hätte das nach dem Hinrundenaufeinandertreffen beider Mannschaften für möglich gehalten – und in Cottbus ließen das Spitzentrio der Tabelle uneinholbar enteilen. Spätestens im „Alles oder Nichts“ gegen Dresden mussten oder durften sich die Kickers aus dem diesjährigen Aufstiegsgerangel verabschieden. Einzig verbliebene Aufgabe war es jetzt, den einen fehlenden Punkt für den vierten Tabellenplatz zu ergattern, um im DFB-Pokal antreten zu können.

 

Ex-Aufstiegsaspirant Rot-Weiß Erfurt hatte irgendwo im Februar die falsche Ausfahrt erwischt und donnerte seit dem wie ein Falschfahrer nachts um halb drei durch die Liga: Neun Niederlagen und ein Unentschieden in zehn Spielen. Aber immerhin „aus´m Osten“, was ihnen angesichts der Ostphobie der Blauen Mut gemacht haben dürfte.

 

Und dann war da noch Schiri Schrievers. Unser Mann in Gelb ähhhm mit Gelb. Letzte Spielzeit zehn Karten im Spiel gegen Darmstadt, diese Saison im Regensburgspiel derer neun. Da haben sich meine Erwartungen dann heute doch nicht ganz erfüllt: schlappe sechs Ermahnungen fürs spielende Personal. 

 

In einer mauen Partie gefielen sich die Beteiligten in einer Art Schattenboxen – so tun als ob. Hier ein bisschen Angreifen, da ein bisschen nach vorne, dann wieder gemächlich hinten rum. Es blieb somit ausreichend Zeit sich nochmals die Spieler in aller Ruhe anzuschauen, die in der folgenden Spielzeit nicht mehr dabei sein würden: die Urgesteine Fabian Gerster und Royal-Dominique Fennell, Torwart Mark-Patrick Redl, Quicksilver Randy Edwini-Bonsu und Zauberfüßchen Besar Halimi – jetzt also doch, trotz Vertragsverlängerung.

 

Nur 4.730 Zuschauer zum Heimspielabschluss, weil - angeheizt durch die örtlichen Gazetten-  die halbe Stadt dem alles entscheidenden Spiel im sogenannten Fußballoberhaus entgegen taumelte. Gibt es eine Mannschaft, die tatsächlich noch schlechter ist als der HSV? Ein Kandidat stellt sich heute vor und wehe er verliert.

 

Fern derartiger Überlebenskämpfe galt es auf den Stuttgarter Höhen einer unerwartet erfolgreichen Spielzeit den würdigen Abschluss zu geben. Trotz eines halben Jahres im Reutlinger Exil reichte es am Ende für Platz vier, wobei die Kickers die fünftbeste Heim- und Auswärtsmannschaft stellten. Lob aller Orten für die „spielstärkste Mannschaft der Liga“. Dafür können wir uns nichts kaufen, dürfen aber immerhin im DfB-Pokal gegen die Wolfsburger Millionäre antreten.